In meinen Filmen und Performances frage ich, wie der Alltag von Menschen, die mir fremd sind, mit Kultur und Politik verbunden ist. Ich will wissen, wie Gesellschaften im Detail funktionieren - oder eben nicht. Besonders interessiert mich die Frage, wie sich Menschen nationale Mythen aneignen oder verweigern. Dabei konzentriere ich mich auf Menschen, die kaum Beachtung finden, obwohl sie an sehr prominenten Orten leben und arbeiten. Mit Blick auf den Kunstbetrieb habe ich zum Beispiel Museumswärtern und Reinigungskräften Filme und Performances gewidmet.
Ich verwende so wenig Technik wie möglich und übernehme alle Aufgaben selbst (Konzeption, Regie, Kamera, Ton), um die Distanz zu den gefilmten Menschen so gering wie möglich zu halten. Außerdem ist es mir wichtig, meine Rolle als Darsteller und Filmemacher zu variieren und zu hinterfragen. Mich faszinieren die unberechenbaren und überraschenden Momente in meinen Begegnungen mit Menschen, die ich mit performativen Elementen anreichere. Dementsprechend schwankt meine Tätigkeit zwischen Beobachten, Bezeugen, (medialem) Gestalten und bewusster Provokation. Auf diese Weise versuche ich, ganz persönliche dramaturgische Modelle zu entwickeln und die Grenzen des Mediums Film gezielt zu erweitern.