Curate!-Kurator:innenstipendium 2023

Julian Volz

Im August 2023 hat das Künstlerhaus Dortmund zum ersten Mal ein Kurator:innenstipendium für die Umsetzung einer Gruppenausstellung ausgeschrieben. Die hauseigene Jury hat es Julian Volz für sein Projekt Inner Mining / Outer Mining: A global constellation zugesprochen. Die Schau beschäftigt sich mit verschiedenen Formen des Extraktivismus im 21. Jahrhundert und bringt dabei künstlerische Positionen aus dem südlichen Afrika und aus Westeuropa in einen Dialog. Die Ausstellung ist vom 3. Februar bis zum 14. März 2024 im Künstlerhaus Dortmund zu sehen.

Julian Volz ist als Kurator, Kunstkritiker und Herausgeber tätig. Zudem arbeitet er als Teil des Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ an der Leuphana Universität Lüneburg momentan an einer Dissertationsschrift zur franko-algerischen Gegenwartskunst. In seinen Projekten interessiert er sich hauptsächlich für kritische Perspektiven auf den neokolonialen Gegenwartskapitalismus, sowie für das Erbe (kultur-)revolutionärer Bewegungen, mit einem Fokus auf den Aufbruch um 1968 und den Antikolonialismus.
Volz studierte „Kulturen des Kuratorischen“ bei Beatrice von Bismarck und Benjamin Meyer-Krahmer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, sowie Politikwissenschaften in Frankfurt am Main und Lyon. Seine Essays und Rezensionen sind in Zeitschriften wie Texte zur Kunst, Gallerytalk, Soziopolis, Missy Magazine, Sabzian oder Neues Deutschland erschienen. Er hat bereits kuratorische Projekte an Institutionen wie dem Haus der Kulturen der Welt Berlin, der belgischen Cinematek Brüssel, dem Theater Oberhausen (im Rahmen des Festivals „Schlingensief 2020“), der Kunsthalle Darmstadt oder der Galerie Anton Janizewski umgesetzt.

Tapetenwechsel 2023 (6.11. - 19.11.23)

Anja Erdmann

Die Klangkünstlerin Anja Erdmann (*1976, Erfurt) studierte Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar mit den Schwerpunkten Klangkunst und elektroakustische Klanggestaltung.
Geräusch, Klang, Licht, Schatten, Bewegung, Raum - dies prägt die Arbeiten der Künstlerin. Für ihre intermedialen Installationen präpariert sie beispielsweise Gleichstrommotoren, Solenoide und Computerlüfter und inszeniert sie als geräuschhafte Klangobjekte. Durch die Kombination von Licht, elektromechanischer Bewegung und Klang entstehen besondere akustische und audiovisuelle Raumerlebnisse. Mit ihren Klangobjekten spielt Erdmann auch in musikalischen Improvisationen mit anderen Musiker:innen. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden in Deutschland, Frankreich, Finnland und den Niederlanden ausgestellt. Sie lebt und arbeitet in Weimar.
Bis Mitte September diesen Jahres war ich Stipendiatin am Künstlerhaus Lauenburg Elbe. Eine ganz neue akustische Erfahrung für mich, da ich noch nie an einem Fluss gelebt habe.
Durch das Wohnen hier am Wasser bzw. durch das Beobachten, Hören und Aufnehmen der vorbeifahrenden Boote und Binnenschiffe mit ihren tuckernden Motoren wurde ich neugierig 
auf das Thema Binnenschifffahrt und Gütertransport auf künstliche Wasserstrassen.
In den 2 Wochen würde ich mich diesem Thema weiter widmen und mich zu Ideen für neue Projekte inspirieren lassen. Der Dortmunder Hafen, als größter Kanalhafen Europas könnte meine nächste Verbindung für Recherchen und Aufnahmen von Fieldrecordings sein.

www.anja-erdmann.de

Tapetenwechsel 2023 (16. - 29.10.23)

Nándor Angstenberger

Wenn mich jemand fragt, was ich als Bildender Künstler mache, lautet meine Antwort: „Ich bin ein Weltenbauer!“
Meine organisch wachsenden Konstruktionen sind weder Modelle für Etwas noch Modelle von Etwas. Es sind Lebensentwürfe, Vorschläge und Anregungen für neue Ideen und Raumkonzepte, aber auch Entwürfe für nicht realisierbare Konstruktionen aus einer utopischen Parallelwelt.
Während der 2 Wochen Tapetenwechsel in Dortmund möchte ich gerne eine temporäre Installation entwickeln, die aus vor Ort gefundenen, und auch gerne geliehenen Gegenständen aus dem Künstlerhaus bestehen wird. Diese werden nach Ablauf meiner Residency an die Eigentümer zurückgegeben, und die Installation wird organisch, wie sie gewachsen ist, wieder in ihre einzelnen Elementen zurück transformiert. 

www.nandor.de

Tapetenwechsel 2020

Im Jahr 2020 haben wir aufgrund der Covid-19-Situation gemeinsam mit unserem ursprünglich ausgewählten Gastkünstler (Sommer Residency) aus Korea entschieden, den Aufenthalt um ein Jahr zu verschieben. An die Stelle des einen internationalen Gastes traten vier inländische Künstler:innen und der "Tapetenwechsel" war geboren.

Aus dem vierwöchigen Aufenthalt im Künstlerhaus Dortmund wurden vier einwöchige Tapetenwechsel für:
Magdalena Los (Köln)
Paul Reinholz (Köln)
Gabi Steinhauser (Berlin)
Charline Zongos (Bremen)