Das Laboratorium - ein Off-Space im Untergeschoss - steht den Künstler:innen des Künstlerhauses für das Experimentieren vor Ort zur Verfügung.
Sie können hier neue Arbeiten, Konzepte und Techniken ausprobieren, und das Ergebnis auf Wunsch mit Kolleg:innen diskutieren und/oder parallel zu einer Ausstellung des Hauptprogramms präsentieren. Hierfür steht ein kleines Budget zur Verfügung.
Das Laboratorium steht auch den Künstler:innen im Netzwerk (K.i.N.) und unseren Residency-Gästen offen.
Der blaue Himmel ist ein physikalisches Phänomen. Beruhend auf Lichtstreuung und deren Spiegelung durch die Wasseroberfläche der Erde ist der blaue Himmel nicht fassbar und eher ein Zustand. Er wird oft als Ruhe, als Gegenteil von Chaos und Konfrontation, empfunden. Der blaue Himmel steht auch für Sehnsucht, Unendlichkeit, Weite und Freiheit. Im wissenschaftlichen Bereich gewinnt er als Blue Sky Thinking die Bedeutung von einem Raum in dem neue, ungebundene und nicht zielorientierte Ideen entwickelt werden können.
Aufgewachsen im Ruhrgebiet, ist mir der blaue Himmel besonders wichtig. Die Arbeiten sind der Anfang einer Untersuchung, die sich mit dem blauen Himmel als visuelles Zeichen, emotionalen Zustand sowie auch als Denkmodell in einer weitgehend anthropozänen Umwelt befasst. Die künstlerischen Werke sind im Rahmen eines Projektes, das sich auf den Dialog zwischen meiner plastischen und zeichnerischen Arbeiten konzentriert, entwickelt worden.
Das Projekt wurde durch das Stipendium Auf geht’s 2021 des Landes NRW gefördert.
www.babettemartini.com
Vor nunmehr 10 Jahren bildete sich aus dem Kellergeschoß der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf ein offener, noch immer nicht eingetragener Kegelverein heraus: Der sog. "Kegelclub", welcher sich seit Sommer 2010 regelmäßig trifft. Trotz längerer, zwischenzeitlicher Pause, dem Verlust der ersten Stamm-Kegelbahn, dem Diebstahl einer vollen Kegelkasse und einer mal mehr oder weniger seriösen Buchhaltung, gibt es "uns" immer noch.
Die Ausstellung präsentiert die langlebigsten und prägendsten Vertreter:innen des lokalen Kegelsports sowie die derzeitige Stammmannschaft.
Künstler:innen:
Cornelius Grau
Jody Korbach
Petar Lobar
Wilhelm Müller-Thurgau
Doppel-Rainer
Willeke van Ravenhorst
Hagen Gernot Trippelsdorf
Benjamin Zanon
Dr. Zeichnungen
Das Gebäude des heutigen Künstlerhauses Dortmund gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts zur Zeche Westphalia. Ausgangspunkt der Klanginstallation „Pneuma" ist die historische Nutzung des Ausstellungsraumes im Keller als Totenraum, in dem die Leichen verunglückter Bergleute aufgebahrt wurden.
Die elektroakustische Komposition, die in der Klanginstallation hörbar wird, basiert auf Audio-Aufnahmen von Beatmungsgeräten, die in der Medizin zur lebenserhaltenden Beatmung von Personen mit ausgesetzter Eigenatmung eingesetzt werden.
Pneuma ist die Bezeichnung, die in der Antike von den Griechen nicht nur für die Atemluft, sondern insbesondere auch für den Geist gebraucht wurde. Man stellte sich das Pneuma als Lebenskraft vor, sie war für physiologische Vorgänge verantwortlich und bewegte sich zusammen mit dem Blut durch die Adern. Pneuma wurde als die den Menschen bewegende Seelenkraft angesehen.
www.gegenort.com
Die Stadt als pulsierendes Muster, ein schaukelnd atmendes Videobild, in dessen Mitte sich immer neue „Tore“ aus zumeist architektonischen Versatzstücken zu öffnen scheinen. Ein Schattenriss wandert eine einsame Küste entlang, ein sphärischer Ton mit scheinbaren Chorelementen und einem bisweilen dumpf metallisch reibenden Atmen umlagert die Bilder. Ein An- und Abschwellen ohne Ziel, dessen Grundlage die Stadtgeräusche und die Rhythm and Blues-Musik zweier Straßenbands ist.
www.andreasdrewer.de
Sobald man der Vorstellungskraft Zugang zum Inneren eines Objektes verschafft, kann dieses Innere für die Ausdehnung seiner Oberfläche in den Raum verantwortlich gemacht werden. Meine Skulpturen verweisen stets auf etwas Inneres und etwas ihnen zugrunde liegendes. Das umschließende Material folgt einem bestimmten Prinzip und was es verbirgt, zeichnet sich an der Oberfläche unscharf ab. Es entstehen Objekte die Eigenschaften von Hüllen, Gehäuse oder auch Haut besitzen. Die Skulptur wird zum Darsteller äußerer Einwirkungen und inneren Bedingungen. Sie wird zur materialisierten Grenze zwischen zwei formgebenden Kräften.
"STRONZO FILMS-MAKONGO TV-ISLAM AGENCY" präsentiert Ihnen den schwarzen Halbblutdämon, Halbpanther, den zweitgeborenen Sohn von Urmutter Mawu, die den Knochen gespuckt hat, aus dem das Universum entspringt. Schon in Kürze ist ein für allemal Schluss mit den kolonialen Schweinepriestern. Die Zone ist schwarze Magie, schwarzes Land, die Zukunft und die Vergangenheit sind schwarz. Ich präsentiere den urweltlichen Impresario der Billigfilme, den großen, den einzigartigen...SAPATA!“ (D. Wagner und S. Müller)
Jule K.´s Bilder bewegen sich auf dem Grat zwischen Realität und Fantasiewelt, ohne sich auf eins von beidem festzulegen. Meist dient ein realer Hintergrund als Ausgangspunkt für ein freies Spiel mit Farbe und Form. Gespeist wird Jule K.s Imagination durch Trash-Kultur, Comics, Literatur, Film und Fernsehen oder auch Mode. Graphisch sind die Arbeiten stark vereinfacht und nach vorne gerichtet. Die Figuren und Situationen werden nur soweit spezifiziert als nötig, der Bildraum ist flach, plakatartig, auf die räumliche Illusion oder Lichteffekte wird fast ganz verzichtet. Die Reduktionträgt neben dem Charme,die diese Bilder ausstrahlen, wesentlich zu deren vereinnahmenden Wirkung bei. Sie haben etwas Schaubildartiges. Dadurch bleiben dem Betrachter große Freiräume beider Interpretation. Jule K. manövriert die Figuren durch ein buntesUniversum, und bringt damit eigene Wünsche, Gefühle und Gedanken zum Ausdruck. Zwar ist da auch Gewalt, Wut oder Trauer in den Bildern, doch ist deren Grundstimmung durchaus positiv. Die Künstlerin präsentiert damit dem Betrachter eine warme aber keineswegs harmlose Welt aus weiblicher Sicht.„ Sie hat Witz. Sie hat was zu sagen und tut dies mit Comics: Jule K. Mit frechem Federstrich erschließt sich Jule K. ihre Welt. Comics von Frauen für Jedermann. Natürlich bunt und mit einer guten Portion Kitsch und Ironie.“ (Arte)
Mich interessieren Orte. Was passiert da - wer agiert - tut was - Folgen und Zustände. Solche Beobachtungen lassen mich bestimmte Materialien wählen, die meist alltäglich anmuten, alltäglich sind oder auch nicht. Formen entstehen, die zwischen sehr abstrakt und sehr konkret wirken. Es geht ums Weltenkreieren und Weltenverknüpfen, Potenziale schöpfen. Bildhauerei. Hier spielen aktionistische Momente genauso eine Rolle, wie kinetische und traditionell plastische, die sich mit Volumen, Masse, Aggregatzuständen und Raum auseinandersetzen. My current body work is attempting to create effective patterns provoked by the digestion of my physical daily life, as well as my digital daily life. I am interested in the cognitive conventionality these objects provide as part of our environment (our nature). These highly consumable objects are catalyst to consumptive satisfaction. I am interested in re-adapting the natural state of these materials to explore forms that activate human attraction.
Cornelius Grau, Student an der Kunstakademie Düsseldorf und Mitglied des Künstlerhauses: “Ich habe in den letzten Jahren fleißig Werke von Kommilitonen und Freunden (zumeist Studierende/Absolventen der Kunsthochschulen in Düsseldorf, Osnabrück, Stuttgart und Berlin) abgestaubt und mir eine kleine Sammlung aufgebaut.“
Eine Auswahl der Sammlung war 2013 im Laboratorium zu sehen. Daraus entwickelte sich die Idee, die vertretenen Künstler:innen - an wechselnden Schauplätzen im Haus und parallel zum Hauptprogramm - auch einzeln vorzustellen.
In unserem Laboratorium erhalten Sie einen Einblick in die Anfänge einer Sammlung. Cornelius Grau, Student an der Kunstakademie Düsseldorf und Mitglied des Künstlerhauses: “Ich habe in den letzten Jahren fleißig Werke von Kommilitonen und Freunden (zumeist Studierende/Absolventen der Kunsthochschulen in Düsseldorf, Osnabrück, Stuttgart und Berlin) abgestaubt und mir eine kleine Sammlung aufgebaut. Vor allem Kleinplastiken und kleinere Bilder. Es gibt aber auch Videos und Performance-Requisiten. Die meisten Arbeiten sind naiv bis lustig gehalten. So gibt es Alu-Toasts, eine Klobürste, Fake-Dvd-Cover, I-Phone-Nachbauten und so weiter zu sehen. Es gibt aber auch Ernstes und auch den vollen Trash. Ergänzt wird das Ganze durch wenige Flohmarkt- und Sperrmüllfunde. Ich werde also eine wilde Mischung auf kleinem Raum präsentieren.”
Hintergrund der Ausstellung sind 4 Artist-in-Residence-Aufenthalte von Rona Rangsch in Kanada in den Jahren 2007-2011 (2012 kommt der 5. hinzu) und die Tatsache, dass diese Residencies ihre Art zu arbeiten nachhaltig geprägt haben: Neben den starken landschaftlichen und allgemeinen kulturellen Eindrücken haben Kontakte zu kanadischen Künstler-Kolleg:innen und deren Arbeiten Rangschs Schaffen mehr oder weniger direkt beeinflusst. So entstand ihr Wunsch, einige während der Residencies entstandene Schlüsselarbeiten zusammen mit Arbeiten dieser Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren.
Zur Ausstellung ist ein Katalog mit einem Text von Sandra Dichtl, Leiterin des Dortmunder Kunstvereins, erschienen.
Künstler:innen:
Rachel Granofsky (Fotografie; Montreal, QC)
Gordon Monahan (Klangkunst / Installation; Meaford, ON)
Jocelyn Philibert (Fotografie / Installation; Montreal, QC)
Rona Rangsch (Digitale Medien / Installation)
Robert Tombs (Malerei / Installation; Ottawa, ON)
Jean-Yves Vigneau (Installation / Plastik / Video; Gatineau, QC)
Parallel zur Ausstellung "Blue Bloom" zeigen 19 Mitglieder und Künstler:innen im Netzwerk Editionen, Multiples und kleine Formate. Zum zweiten Mal steht das Laboratorium ausschließlich dem angeblich so unspektakulären, aber dafür Intimität, Privatheit und Unmittelbarkeit bietenden kleinen Format zur Verfügung. Ergänzt durch aktuelle Einzelkataloge, die direkt erworben werden können. Multiples, Editionen, kleinen Formate und Kataloge von 7,99 bis 600,00 Euro.
"Mit der Tür ins Haus", die Vorstellung, ein Gebäude ausschließlich über die Verbindung seiner Türöffnungen mittels eines verplankten Ganges zu definieren ... "Sehhilfen", die es ihrem Benutzer ermöglichen, gleichzeitig in verschiedene Richtungen zu schauen ... oder "Watching a cube", ein Würfel aus 13 Metern Papprohr und 75 Spiegeln, die den einfallenden Blick des Benutzers durch das Rohrsystem lenken, so dass er über eine Distanz von 6,5 m seine eigenen Füße entdecken kann ...
Caspar Walbeck arbeitete insgesamt drei Monate im Laboratorium. Die entstandenen Arbeiten spiegeln seine Auseinandersetzung mit Fragen zum Raum und zur Wahrnehmung des Raumes wider.
In der Installation "Sightseeing" geht es mir um die Verschiebung, das Konterkarieren der gewohnten Sichtweisen. Der Betracher wird mit einer anderen Perspektive konfrontiert – in diesem Fall in eine niedrigere und fremde Ebene – ohne seine Sichtposition ändern zu müssen.
Diese Ausstellung im Laboratorium von Elly Valk-Verheijen zeigt eine ortsgebundene Wandmalerei.
Sie bezieht sich direkt auf die Wände des Laboratorium und auf die vorhandene Beleuchtung. Die weißen Wände – mit ihren vielen Unebenheiten, eben hervorgehoben durch die Beleuchtung – reflektieren das weiße Kunstlicht der Neonröhren.
Digitale Fotografien von den leeren Wänden – unter diesen Lichtbedingungen ohne Blitzlicht aufgenommen – wurden in ihrer Farbauflösung, bzw. ihre Farbsättigung mittels Computertechnik extrem gesteigert: überraschende Konstellationen aus separierten Formen (Pixel) in reinen Farben konnten so hervorgeholt werden.
Kleine ausgewählte quadratische Ausschnitte ergeben eine besondere Komposition.
Diese Elemente gehören nicht mehr zu einer virtuellen Vorstellungswelt, sondern sind real – visuell und haptisch - direkt auf der Wand als Malerei erfahrbar.
Zu sehen ist eine Verbindung aus den Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung und einer Realisation in der Technik einer traditionellen Wandmalerei.
Ausgaben unzähliger Zeitungsmagazine bieten uns tägliche Bilderüberflutungen. Dem Konsumenten wird eine selektive Realität geboten. Digitale Bildbearbeitung ermöglicht, nur noch dasjenige zu zeigen, was der Herausgeber vermitteln will.
Ulrike Stockhaus befasst sich mit der anderen Seite, der Rückseite dieser Bilder. Sie schneidet die abgebildeten Menschenposen aus und benutzt deren Rückseiten zur Erstellung eines neuen Szenariums. In der Installation geht sie einen Schritt weiter: sie entwickelt eine Räumlichkeit zwischen Projektionen und Spiegelungen. So wird der Betrachter ein Teil der Illusion “von der anderen Seite der Wirklichkeit.“
„Eigenheim“ thematisiert eine alltägliche Nische. Als ein Reflex auf die aktuelle Diskussion um die Eigenheimzulage weist die Ausstellung den Betrachter auf eines der beliebtesten Eigenheime hin. Ein Element wird aus seiner natürlichen Umgebung in einen neuen Kontext verschoben und wartet auf mehreren Ebenen auf Interaktion. Es darf betreten und eingerichtet werden. Man kann träumen und weiterbauen. Die Irritation durch vermeintlich Gewohntes und der Reiz der Raumerfahrung gehen Hand in Hand. Berührungen jeder Art sind erwünscht und werden dokumentiert.
Eine Hängematte und knapp 3000 Luftballons, die zunächst das komplette Raumvolumen einnehmen, sind die Protagonisten der Installation. Die Installation beginnt mit einer Video-liveübertragung aus dem laboratorium, sie entsteht erst am Abend der Eröffnung endgültig vor den Augen der Besucher. In einer ca. 18 minütigen Performance bringen An Seebach und Sam Ashley die Ballons zum Platzen und öffnen so den Raum für die Besucher. In der so entstehenden Raumsituation mischen sich Zufallsstrukturen mit der Inszenierung der Künstlerin. Das Publikum ist eingeladen, die Hängematte zu benutzen und in dieser ungewöhnlichen Position, die Installation am Boden und unter der Decke zu betrachten.
Die Leuchtstrukturen basieren auf Nachtflug-Aufnahmen des Ruhrgebietes. Durch digitale Collage sind Überstrukturen entstanden, die nicht mehr eindeutig der Erdoberfläche zugeordnet werden können, sondern an Aufnahmen von Sternenclustern, Galaxien oder Supernovae erinnern. Auf mehrere Ebenen halbtransparenter Stoffbahnen projiziert, die sich im Wind zweier Ventilatoren wiegen, entsteht eine Räumlichkeit, die den ephemeren Charakter der Motive unterstreicht. Das mechanische Klicken der Projektoren beim Diawechsel und das Rauschen ihrer Lüftungssysteme vervollständigen die fremdartige Szenerie.
Zu einem Raum verarbeitet sind 44 Lampengehäuse samt Elektronik und Fassungen, die insgesamt 88 Neonleuchtstoffröhren TLD 58W/25 beinhalten. Sie benötigen zusammen eine Stomleistung von ca. 5104 Watt. Das natürlichen “Brummen” der Neonleuchtstoffröhren wird extrem verstärkt.