Das Künstlerhaus Dortmund macht die wiederholte Einladung von Künstlerinnen und Künstlern zum eigentlichen Thema einer ansonsten inhaltlich offenen Gruppenausstellung: Künstler:innen aus dem europäischen Ausland, die bereits in der Vergangenheit eine Arbeit im Künstlerhaus realisierten und die bei den Künstler:innen des Künstlerhauses in eindrücklicher Erinnerung blieben, werden zum zweiten Mal eingeladen, um eine neue Arbeit für den selben Ort zu konzipieren. Es wird mit dieser erneuten Einladung angesprochen und es ist zu erwarten, dass dabei der vergangene Zeitraum, die eigene Entwicklung und Erfahrung, die Erinnerung an den ersten Besuch und/oder die vergangene Arbeit, an den fremden Ort und an das fremde Lande, selbst Teil der neuen künstlerischen Aussage sein wird.
Das Ausstellungsprojekt „Comeback“ thematisiert also nicht nur den gemeinsamen Ort – das Künstlerhaus Dortmund – sondern diesmal besonders die Zeit: die individuellen Biografien der Künstler:innen sowie die Geschichte des Hauses.
Von dem Ort und der Zeit für experimentelle Kunst.
Die Geschichte des Künstlerhauses ist eine Geschichte von Einladungen – seit mehr als fünfundzwanzig Jahren. Es waren und sind Einladungen an Künstlerkollegen, ihre aktuellen Arbeiten in Dortmund zu präsentieren. Darunter sind viele ausländische Künstler, aus Europa und aus Übersee. Der Ehrgeiz der Künstlerkuratoren im Künstlerhaus richtet sich seit jeher auf immer neue thematische Gruppenausstellungen: Inhaltliche Zusammenhänge in der aktuellen experimentellen Kunst werden über die Grenzen hinaus deutlich, indem die unterschiedlichen Positionen der eingeladenen Künstler und Künstlerinnen – auch mit den jeweils anderen, fremden kulturellen Prägungen – an einem Ort aufeinander treffen. Um diese Aktualität der Ausstellungsprojekte zu gewährleisten und um die komplexe Vernetzung der unterschiedlichen Kunstszenen zu reflektieren, hat in der Praxis eine erneute Ausstellungseinladung an Künstler nur in ganz wenigen Fällen stattgefunden; das sind bislang die Ausnahmen, die die Regel bestätigen: They never come back.
Die wiederholte Einladung stellt den Zusammenhang zum Projekt „GrenzGebietRuhr“ der KunstVereineRuhr her:
Die im Kulturhauptstadtjahr angestrebte Nachhaltigkeit ist prospektiv: Sie richtet sich von 2010 aus in die Zukunft. „Comeback“ hingegen ist der gegenwärtige Nachweis von Nachhaltigkeit: Die Rückkopplung an Vergangenes verweist auf zukünftige gemeinsame künstlerische Prozesse. Grenzen von Zeit und Räumen, von Kulturunterschieden verschiedener Nationen und ihrer Sprachen, von Generationen und von verschiedenen Kunstgattungen bzw. Medien werden durchlässig. Diese Grenzen bleiben aber auch weiterhin spannend und als Aspekte der jeweiligen Kunstproduktion sind sie Thema der gemeinsamen Gruppenausstellung „Comeback“.