Comics sind Zeichenmaschinen. Sie erzählen, was sie wollen, und brauchen dazu nur die präzise Verteilung von Druckfarbe auf flachem Papier, nur eine Ecke auf einer Zeitungsseite für den Comic-Strip, einige wenige Blätter für ein Heft, und immer dickere Stapel für die ausgreifenden Spannungsbögen einer Graphik Novel, deren Umfang nur von den Grenzen der Buchbindekunst beschränkt wird.
Die dritte Dimension, die brauchen wir Comic-Autoren nicht für unsere narrativen Zwecke. Das Buch ist Objekt, und doch ist sein Aussehen und seine Haptik idealer Weise nur bestimmt durch den Sinn und die Poetik der Zeichen, die darin zu entschlüsseln sind.
Nun sollen wir uns in den Raum begeben. Sanftes Entsetzen umfängt uns. Der Comic-Strip, in seiner rhythmisierten Syntax aus Bild- und Schriftzeichen, die sich wie Schlingpflanzen aneinander festhalten, er ist dem Gedicht verwandt, er braucht keinen Raum. Seine Bildzeichen können in ihrem Abstraktionsgrad aber auch einer anderen Kunstform anverwandt betrachtet werden: Dem Theater und seiner Bühne, auf der eine Pappröhre überzeugend zum Baum wird, so wie im Comic ein paar wenige, vertikale Federstriche ein Wald sein können.
Nun also, zur dritten Dimension: Wir schleichen uns ein, halten uns nah an den Wänden. Daran hängen wir Blätter, die einmal Bäume waren.
Willkommen im scheußlichen Garten.