Eigentlich ist das Motiv meiner Malerei die Farbe selbst. Nur als Malerei ist Farbe eigentlich. Die Farben der gegenübergestellten zwei Bildteile sind malerisch aufgebaut und lassen untergründige Zwischentöne und Nuancen aufscheinen. Die Bildträger weichen minimal von einem konventionellen, also rechteckig zugeschnittenen Bildformat ab. Die kalkulierten Konstruktionen der Bildträger steigern das Spannungsverhältnis der Farben. Sie ergeben zum einen die licht- und raumbezogene Wirkung der Farbflächen. Und sie sind zum anderen ebenso die Ursache dafür, dass sich bei der Betrachtung keine abschätzbaren Proportionen und Verortungen der beiden Teilflächen zweifelsfrei finden lassen. Stattdessen erscheinen sie als ambivalente und verzehrte Farbflächen im Raum und ihre Farb- und Raumwirkungen lassen sich nicht endgültig fixieren. Die Erwartung einer ausgewogenen Bildkomposition bleibt so gesehen letztendlich unerfüllt. Stattdessen wird im aktuellen Gegenüber beim Betrachten die eigene erwartungsvolle Suche nach einer gelungenen Balance, also die Frage nach einer vollendeten Harmonie relevant.
